Willkommen zu deinem vierten Tag unseres Zusatzmoduls Glutenfreie Ernährung.
Heute erfährst du Wissenswertes über Erkrankungen rund um Gluten und Weizen.
Die bekannteste Erkrankung, bei der man Gluten völlig aus dem Speiseplan entfernen muss, ist die Zöliakie. Sie ist eine immunologisch bedingte Überreaktion der Dünndarmschleimhaut gegenüben dem Getreideprotein Gluten. Bei Kontakt mit dem Getreideprotein Gluten bilden sich Antikörper, die den Darm angreifen.
Eine Aufnahme von Gluten bei dieser Erkrankung führt zu einer Schädigung des Darms. Die Folge ist eine Beeinträchtigung der Verdauung und der Aufnahme von Nährstoffen. Es kann zu Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall führen.
Die Symptome einer frühkindlichen Zöliakie können Gedeihstörungen, ein aufgewölbter Bauch, Appetitlosigkeit sowie Blässe sein.
Die Zöliakie beim Erwachsenen merkt man beispielsweise an einem Gewichtsverlust, verursacht durch Durchfällen, sowie Fettverdauungsstörungen.
Andere Symptome, die auch manchmal bei einer Zöliakie auftreten, sind: Eisenmangel, eine Laktoseintoleranz, sowie Mängel an Mineralstoffen und Vitaminen wie Folsäure, Vitamin A, D, E und K.
Eine Zöliakie kann man durch eine Dünndarmbiopsie und Antikörperdiagnostik bestimmen.
Die Therapie ist dann, wie oben beschrieben, eine lebenslange totale Elimination glutenhaltiger Getreide und -erzeugnisse.
Leidet man unter einer akuten Zöliakie, muss man neben einer glutenfreien Kost eine leicht verdauliche, laktose- und ballaststoffreduzierte Kost zu sich nehmen.
Bei einer Weizensensitivität muss man glutenhaltige Getreide meiden. Jedoch reicht es, wenn man diese aus dem Speiseplan streicht, meist genügt schon eine Reduktion glutenhaltiger Lebensmittel um etwa 90 Prozent.
Wenn du gegen Gluten allergisch bist, dann handelt es sich um eine allergische Nahrungsmittelunverträglichkeit.
Der Körper bildet Antikörper, die sich gegen die Allergene im Weizen richten. Schon kleinste Mengen des Allergens führen zu Beschwerden.
Wenn du unter einer Weizenallergie leidest, dann verträgst du lediglich dieses Getreide nicht. Andere Getreidesorten wie Roggen oder Gerste verträgst du. Eine Weizenallergie ist eine echte Allergie. Nicht zu verwechseln mit Zöliakie und einer Glutensensitivität.
Wie häufig ist eine Zöliakie-Erkrankung?
Die Häufigkeit an einer Zöliakie zu erkranken liegt in Deutschland bei 1:200 bis 1:500.
Meist tritt die Krankheit zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Jedoch stellt man eine Erstmanifestation bei 20% der über 60jährigen fest. Frauen sind zwei- bis dreimal so oft betroffen wie Männer.